Jel­le ­von Kilo Kilo Vin­ta­ge

Als Jelle (35) vor zwei Jahren nach einer schweren Gehirnerschütterung eine Zwangspause einlegen musste, stellte er sich die Frage: „Was macht mich wirklich glücklich?“ Ein halbes Jahr später gründete er mit seinem Kompagnon Mustafa Kilo Kilo Vintage, eine kreative Plattform für Vintage-Kleidung. „Utrecht ist voller kreativer Menschen. Die Energie ist spürbar und inspiriert.“

Doch Corona zwang Jelle und Mustafa zurückzustecken und vorauszudenken. Die während der Pandemie plötzlich in großen Mengen vorhandene Second-Hand-Kleidung bildete die Grundlage ihrer Plattform. „Bei Vintage-Kleidung ist für jeden etwas dabei. Sie ist in Bezug auf Stil und Herkunft bunt gemischt. Wir zweifelten keinen Moment und starteten eine Testphase im Freundeskreis. So entstand Kilo Kilo und dessen einzigartige Formel: Festival-Shopping. „Wir haben beide für Festivals gearbeitet, wo Erfahren und Erleben an erster Stelle stehen. Unser Ausgangspunkt war immer, etwas Unkonventionelles und Inspirierendes auf die Beine zu stellen. Wir wollten einen Laden, in dem man nicht nur einkaufen kann, sondern wo auch Festivalstimmung herrscht: Hier kann man sich völlig ausleben.“

So stellten Jelle und Mustafa ihr Schaufenster am Steenweg für eine Ausstellung der Kunststudentin Isabela Verhagen zur Verfügung, die gegen Fast Fashion gerichtet ist. „Utrecht ist ein einziges großes Podium der Kreativität, auch in der Innenstadt. Kilo Kilo fungiert als Sprungbrett für junge Künstler. Wir bieten Nachwuchstalenten buchstäblich eine Bühne, mitten in der Stadt.“

„Skateboarden liegt uns im Blut. Und der Verkauf dieser vollen Kleiderständer hier kommt 30 afghanischen Familien zugute.“

Das Engagement des Teams von Kilo Kilo geht über nachhaltige Kleidung hinaus. So setzt sich Kilo Kilo auch für Sozialprojekte im Ausland ein, wie zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit der Concrete Jungle Foundation. Diese Stiftung baut Skateparks in der Dritten Welt. „Skateboarden liegt uns im Blut. Und der Verkauf dieser vollen Kleiderständer hier kommt 30 afghanischen Familien zugute. Kilo Kilo fungiert als Sprungbrett für junge Künstler und als Schaufenster für eine bessere Welt.“ Jelle organisierte letztes Jahr Ende November gemeinsam mit +confetti ein UpCycle-Event bei Kilo Kilo, wo aus Altkleidern neue Produkte entstanden. „Von Müttern mit Kindern bis hin zu Kreativen: Alles war vertreten.“