Inkt­pot

Der ikonische Hauptsitz von ProRail, der größte Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber der Niederlande, wird Inktpot bzw. „Tintenfass“ genannt. Es handelt sich hierbei um das größte Backsteingebäude der Niederlande, das in seiner Form tatsächlich an ein riesiges Tintenfass erinnert. Das Fundament besteht aus Schienen. Darüber türmen sich 22 Millionen Backsteine. Außerdem wurden 4.000 m³ Eichenholz für den Bau verwendet.

Geschichte
Das Gebäude entstand zwischen 1918 und 1921 im Auftrag der niederländischen Eisenbahn (NS). Damals hieß es noch Hoofdadministratiegebouw III (Hauptverwaltungsgebäude III). Seit dem Auszug der NS führt es offiziell den Namen „Inktpot“.

Für den Bau der Hauptverwaltung III – wofür u.a. 22 Millionen Backsteine benötigt wurden – kaufte die NS eigens zwei Ziegeleien, eine Holzfabrik, drei Schiffe und einen Wald im Süden der Niederlande. Aufgrund der Knappheit an Baumaterial wurde das Fundament aus alten Schienen errichtet.

Architektur
Der Entwurf des Eisenbahningenieurs G.W. van Heukelom bricht mit historischen Architekturströmungen. Die Innenarchitektur blieb vielfach erhalten, wie z. B. die monumentale Treppe und die Art-déco-Uhren in den Büros. Ein Teil der Innenräume zeichnet sich durch die Verwendung glasierter Backsteine aus. Das Gebäude wurde zwischen 1999 und 2002 restauriert, wobei u. a. die Fassade gereinigt und die Fensterrahmen ersetzt wurden. Die Grünfläche vor dem Gebäude ist Teil des Komplexes.

UFO
Ein Wahrzeichen des Inktpot ist das UFO auf dem Dach des Gebäudes. Dieses Kunstwerk mit einem Durchmesser von 12 Metern ist ein Überbleibsel der Utrechter Kunstveranstaltung Panorama 2000.

Besuch
Eine Besichtigung des Inktpot von innen ist leider nicht möglich, da es heutzutage als Hauptgeschäftsstelle von ProRail fungiert. Gelegentlich ist das Gebäude am Nationalen Denkmalstag für die Öffentlichkeit zugänglich.